Fakten zu unserer Gesundheit

Unsere Wirbelsäule in drei Dimensionen

Wer kennt schon seinen Rücken?

Obwohl die meisten von uns über die eigene Körperhaltung und die Wirbelsäule klagen, hat kaum einer ein objektives Bild von seinem Rücken. Wer sieht sich schon von hinten und kann seinen Rücken lesen oder gar ein Röntgenbild so anschauen, dass ein räumlicher Eindruck entsteht.

Im Mai 2003 bei den Radiodoktortagen im Wiener Rathaus hatten wir die Gelegenheit ein Meßinstrument einzusetzen, das unsere Wirbelsäule vermessen kann, mit annähernd der Genauigkeit einer Röntgenuntersuchung, nur strahlungsfrei, im Ergebnis anschaulich und tatsächlich in drei Dimensionen.

Das Ergebnis liefert ein Abbild, das sogar die Lage der einzelnen Wirbelkörper genau anzeigt. Als Computeranimation läßt sich das Bild in alle Richtungen drehen und beurteilen. Als Ausdruck sind die wichtigsten Daten wie die Krümmung und Drehung der Wirbelsäule, Beckenschiefstände etc. angegeben.

Dieser persönliche Fingerabdruck der Wirbelsäule zeigt eindrücklich Stärken und Schwachstellen auf und kann als Leitfaden für die Arbeit an sich selbst dienen - oder in schwerwiegenden Fällen auch Hinweis sein, eine genauere klinische Untersuchung vornehmen zu lassen.



Formen der Wirbelsäule

Wie schon erwähnt konnten wir mit dem Gerät names "Formetric II" Besucher der Radiodoktortage vermessen. Insgesamt waren dies fast 100 Personen im Alter von 4 Jahre bis 84 Jahre. Dieser repräsentative Querschnitt an Personen ermöglicht eine nahezu wissenschaftliche Auswertbarkeit der Messungen.

Auffällig ist der geringe Anteil an Personen, die keine auffällige Wirbelsäule haben. Nur etwa 20 % haben eine normale Wirbelsäulenform, die keinen Anlass zur Beunruhigung gibt. Noch einmal 20 % haben nur eine Auffälligkeit in der Formgebung. Und gar fünf Prozent haben fünf und mehr Auffälligkeiten

Rechts sehen sie eine normal gekrümmte Wirbelsäule mti ihrer typischen S-Form. Schön sind die Abschnitte Lendenwirbelsäule und der Brustwirbelsäule zu erkennen mit dem Übergang auf der Höhe von T12, dem 12. Brustwirbel.

Schöne S-Form der Wirbelsäule

Der "lange Rücken"

Diese normale Krümmung finden wir aber gar nicht so häufig. Ein Beispiel für eine Abweichung liegt vor, wenn sich der Übergang zur Krümmung der Brustwirbelsäule weit nach unten verschoben hat. Der Rücken scheint von oben betrachtet gar kein Ende zu nehmen und die Lendenwirbelsäule ist in einer Krümmungsrichtung gebogen, für die sie gar nicht gedacht ist. Erst nahe am Kreuzbein, auf Höhe von Lendenwirbel L3 erfolgt die Umkehrung zur S-Form, viel zu weit unten. Die S-Form hilft unser Körpergewicht bei jedem Schritt snaft abzufedern und die Belastungen zu verteilen. Wird die S-Form auf diese Weise gestört, werden die Belastungen in kleinen Körperbereichen anhaltend groß - die Anfälligkeit für Verletzungen wird langfristig erheblich größer.

Der Rücken erscheint zu lang

Rotationen

Am Bekanntesten sind die seitlichen Abweichung, die Rotationen der Wirbelkörper gegeneinander sind und ausgeprägt auch Skoliosen genannt werden. Solche Rotationen können auf jeder Höhe der Wirbelsäule vorkommen, im Lendenbereich oder Brustbereich und sehr lokal sein oder die ganze Wirbelsäule erfassen. Drehungen führen meistens auch zu seitlichen Abweichungen, wie sie auf dem Bild ganz rechts erkennbar sind. Das Ungleichgewicht der Wirbelsäule geht meist mit einem Ungleichgewicht in der Faszienspannung und der Muskulatur einher.

Die Rotation ist hier am größten im Brustbereich.

Die Rotationen führen oft auch zu einer seitlichen Verschiebung

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Fakten zur Gesundheit: Die Bandscheiben

Ein einführender Artikel ins Rolfing

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Mag. Christopher Veeck
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